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Umweltschutzausschuss auf Ab(fall)wegen

Mitglieder des Steinburger Umweltschutzausschusses und MitarbeiterInnnen der Kreisverwaltung bei der Besichtigung der MBA

Vermummte Ausschussmitglieder? Was hat denn das zu bedeuten? Keine Sorge: Hier geht es nicht um konspirative Zusammenschlüsse im Steinburger Kreistag – nein: Mitglieder des Umweltschutzausschusses haben sich die Mechanisch-Biologische Abfallbehandlungsanlage (MBA) des neuen Vertragspartners Entsorgungsbetriebe Lübeck (EBL) vor Ort angesehen, und das geht nun mal nicht ohne Schutzkleidung.

Ab dem 01. Januar 2016 wird der Steinburger Bioabfall in Lübeck durch die EBL verwertet. Bereits im September 2013 wurde der entsprechende Vertrag unterzeichnet. Vorausgegangen war eine europaweite Ausschreibung. Bei den Angeboten flossen neben dem Verwertungspreis auch Umweltkriterien in die Wertung ein,  z.B. die Entfernung zur Verwertungsanlage und die Qualität der Verwertung/Vergärung des Bioabfalls. „Diesen Kriterien hat insgesamt das Angebot der EBL am besten entsprochen“, erläutert Ines Wittmüß, Leiterin des Steinburger Amtes für Umweltschutz. „Mit der hochmodernen MBA werden gleich mehrere Vorteile der stofflichen Abfallverwertung effizient ausgenutzt: Die MBA ist mit dem Biomassewerk und der Deponie vernetzt. Bei der Vergärung wird Biogas gewonnen und aus dem verbleibenden Gärrest wird im nachgeschalteten Biomassewerk hochwertiger Kompost erzeugt.“ Aus dem Biogas wiederum wird Strom erzeugt und auch die dabei anfallende Wärme wird sowohl bei den eigenen Prozessen als auch im angrenzenden Gewerbegebiet genutzt.
„Wichtiges strategisches Umweltziel der EBL ist eine stetige Verbesserung der CO2-Bilanz. Mit einer CO2-Gutschrift von 274 kg pro Tonne Restabfall liegt die MBA Lübeck deutlich über dem Bundesdurchschnitt von Müllverbrennungsanlagen. Bei einer behandelten Abfallmenge von ca. 70.000 Tonnen Rest- und Bioabfall pro Jahr ist dies ein großer Beitrag zur Nachhaltigkeit und Schonung der Ressourcen“, freut sich Dr. Jürgen Ruge, Vorsitzender des Steinburger Umweltschutzausschusses.

Natürlich hatten sich die Mitglieder des Steinburger Umweltschutzausschusses bereits intensiv mit den Anlagen und Umweltzielen der EBL auseinandergesetzt. Aber die unterschiedlichen Prozesse bei der mechanischen und biologischen Behandlung des Bioabfalls und des Restabfalls anhand von Schaubildern nachzuvollziehen, die enge Verzahnung der einzelnen Anlagen mit Hilfe eines Fließschemas der Stoffströme zu begreifen – das ist und bleibt Theorie. Und so war es dann doch beeindruckend, sich einmal vor Ort von der modernen, effizienten und umweltbewussten Abfallverwertungstechnologie zu überzeugen.

„Neue Wege in der Abfallwirtschaft“ lautet der Untertitel der Broschüre der EBL. Neue und vielversprechende Wege in Sachen Verwertung des Bioabfalls – rund 9.000 Tonnen sind es im Kreis Steinburg pro Jahr - geht dann ab Januar 2016 auch der Kreis gemeinsam mit den EBL.

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