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Sonderausstellung zur Geschichte des Nationalsozialismus eröffnet

Museumsleiterin Dr. Miriam Hoffmann

Kreispräsident Peter Labendowicz

Eröffnungsveranstaltung

Dr. Reimer Möller, Archivleiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Kuratorin Vivan Vierkant

Weg in die Ausstellung

26.06.22: Nach rund zwei Jahren Zwangspause im Kreismuseum Prinzeßhof, Corona- und sanierungsbedingt, wurde heute die Sonderausstellung zur Geschichte des Nationalsozialismus eröffnet: „Heute marschieren wir alle geschlossen hinter dem Führer.“ – Itzehoe und der Kreis Steinburg 1933 – 1945.


Bereits 1928 war Adolf Hitler auf Werbetour in Itzehoe und traf dort auf eine treue Anhängerschaft, die maßgeblich am Erstarken der NSDAP im Kreis beteiligt war. Paul Schneider, Inhaber der Mühlenfabrik „Heckenmüller“, hatte schon 1925 eine NSDAP-Ortsgruppe in der Störstadt gegründet und war im „Dritten Reich“ eine der führenden Persönlichkeiten in Itzehoe. Hochrangige Repräsentanten des NS-Staates wie der schleswig-holsteinische Gauleiter und „Reichskommissar für das Ostland“ Hinrich Lohse und Kuno Friedrich Callsen, einer der Verantwortlichen für das Massaker von Babyn Jar, stammten aus dem Kreis Steinburg. Als wichtiges Propagandamittel der NSDAP diente die „Schleswig-Holsteinische Tageszeitung“, die 1929 in Itzehoe als erste nationalsozialistische Tageszeitung in der Weimarer Republik gegründet worden war und bis 1945 existierte.


In einem zweijährigen Forschungsprojekt wurde am Kreismuseum Prinzeßhof umfangreiches Quellen- und Bildmaterial zur NS-Zeit in Itzehoe und im Kreis Steinburg ausgewertet. Die Ergebnisse werden in einer Sonderausstellung gezeigt, die einen Einblick in den Alltag des „Dritten Reichs“ und des Zweiten Weltkriegs gibt. Anhand ausgesuchter Biographien werden Opfer sowie Täter vorgestellt und deren Werdegänge aufgezeigt. Originales Film- und Bildmaterial sowie Objekte der Zeit dokumentieren, wie allgegenwärtig die nationalsozialistische Propaganda war.


Nach Grußworten von Kreispräsident Peter Labendowicz referierte Dr. Reimer Möller, Archivleiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, zum Thema „77 Jahre danach – Wo stehen wir heute? Regionalgeschichtlicher Forschungsüberblick zur NS-Zeit im Kreis Steinburg“.  Kuratorin Vivan Vierkant führte in das Projekt ein, bevor Museumsleiterin Dr. Miriam Hoffmann die Sonderausstellung offiziell eröffnete.

Die Ausstellung in den frisch renovierten Räumen im Erdgeschoss des Museums ist bis zum 30. Oktober 2022 zu besichtigen.


Öffnungszeiten: 

Wiedereröffnung des Museums (nur Erdgeschoss) am 26.6.2022 um 14:30 Uhr

Dienstag bis Sonntag 10.00 – 12.00 Uhr und 14.30 -17.00 Uhr

Montags geschlossen


Zu der Ausstellung ist eine Publikation mit 296 Seiten erschienen, die im Kreismuseum und im Buchhandel für 18,90 Euro ab dem 26. Juni 2022 erhältlich ist.

Weitere Infos unter http://www.kreismuseum-prinzesshof.de

Fotos: Britta Glatki

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