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Heroes - Gegen Unterdrückung im Namen der Ehre

Itzehoe bekommt Besuch von wahren Helden: Den Heroes aus Berlin Neukölln. „Heroes“ ist ein Präventionsprojekt, in dem sich junge Männer mit Migrationshintergrund aus so genannten „Ehrenkulturen“ mit dem Ehrbegriff, der Gleichberechtigung, den Menschenrechten und der Sexualität auseinandersetzen, um Stellung gegen die Unterdrückung im Namen der Ehre beziehen zu können.

Gruppenleiter Levent Konca ist mit einem Kollegen am 04. Dezember im Kreistagssaal in Itzehoe 25 Lehrerinnen und Lehrer aus den Kreisen Steinburg und Pinneberg in die Methoden der Heroes einführen. Ziel ist, junge Männer mit kreativen und pädagogischen Methoden zu motivieren, Stellung zu beziehen: Gegen die Unterdrückung von Mädchen und Frauen im Namen der Ehre und für das Recht der Mädchen/Frauen auf Menschenrechte und Gleichberechtigung. Nicht zuletzt geht es auch um die Frage, wie Lehrerinnen und Lehrer aus Nicht-Ehrenkulturen Autorität und Respekt in der Arbeit mit Jugendlichen aus Ehrenkulturen erlangen können und wie mit Diskriminierungserfahrungen umgegangen werden kann.

Einen Tag später sind dann die Heroes selber gefragt: Zwei Berliner Heroes arbeiten an zwei ausgewählten Modellschulen direkt mit einer Gruppe Schülerinnen und Schülern, morgens mit Jugendlichen an der Beruflichen Schule des Kreises Pinneberg, nachmittags im rbz Steinburg. Auch dort werden 20 Schülerinnen und Schüler mit Fluchtgeschichte gemeinsam mit den Berliner Heroes einen Nachmittag gestalten.

Eingeladen hat die Berliner Heroes Sandra Stadniczuk , Steinburgs Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte von der Koordinierungsstelle Integration, und die Kreisgleichstellungsbeauftragte Andrea Boennen in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Pinneberg, Tinka Frahm, und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Pinneberg, Deborah Azzab-Robinson.

Wie wird man ein Held?
In regelmäßigen Trainings setzten sich die jungen Männer zunächst mit der Männerrolle im Kontext der Ehrenunterdrückung von Mädchen und Frauen auseinander. Ziel ist, Jungen und jungen Männern die Möglichkeit zu geben, sich von diesen Machtstrukturen zu distanzieren. Im Laufe des Trainings erlangen sie die Stärke und Fähigkeit, die Grenzen, die die Ehrenkultur auch für sie setzt, zu überwinden. Vor allem jedoch lernen sie, für die Menschenrechte ihrer Schwestern und Freundinnen einzutreten. Am Ende ihrer Trainingsphase werden sie als anerkannte Heroes zertifiziert und sind in der Lage, eigenständig Workshops zu geben und leiten an Schulen, Ausbildungsstätten und Jugendeinrichtungen Workshops für Mädchen und Jungen zum Thema Ehre. Das Heroes Projekt gibt es bereits sieben Mal in Deutschland, aber noch nicht in Schleswig-Holstein.

Mehr Informationen zum Projekt Heroes finden Sie unter www.heroes-net.de

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