Gelungene Abschlussveranstaltung zum Projekt „Landgewinn“
Sie sind tatsächlich schon vorbei: die vier Monate des Projektes „Landgewinn“. Die Koordinierungsstelle Integration des Kreises Steinburg hat das Projekt in Zusammenarbeit mit dem AWO Landesverband Schleswig-Holstein e.V. durchgeführt. In dem Projekt wurden interessierte Menschen mit Migrationshintergrund (sogenannte „Mentees“) mit PolitikerInnen zusammengebracht (den „Mentor*innen). Die Mentees erhielten im Mentoring-Programm Einblicke in den politischen Alltag ihres Mentoren bzw. ihrer Mentorin, erlangten Grundlagenwissen über das politische System und lernten zivilgesellschaftliche Strukturen und Wege zur gesellschaftlichen und politischen Teilhabe in ländlichen Räumen kennen.
Im Rahmen einer Abschlussveranstaltung Mitte Dezember im Steinburger Kreistagssaal wurden nicht nur die Zertifikate und eine Rose an die Teilnehmenden überreicht, sondern es gab auch ein Feedback zum Projekt: Was war gut und was kann verbessert werden? Gab es ein persönliches „Highlight“ im Projekt Landgewinn? Was nehme ich aus dem Projekt mit? Mit diesen Fragen beschäftigten sich Mentees und Mentor*innen an Gruppentischen. Zunächst aber begrüßte Landrat Torsten Wendt alle Gäste herzlich. Ziel des Projektes sei es gewesen, die Tür nach Deutschland etwas weiter zu öffnen. Man habe Eindrücke bekommen sollen, die man sonst vielleicht nicht gehabt hätte. Die Demokratie sei in Deutschland, wenn man auf die Geschichte des Landes zurückblickt, hart erkämpft worden Gerade die Kommunalpolitik würde durch das Projekt unmittelbar anfassbar.
Übrigens wurde das Projekt in vier Kreisen in Schleswig-Holstein durchgeführt: In Nordfriesland, Schleswig-Flensburg, Ostholstein und Steinburg. 87 Mentees und 64 Mentor*innen waren insgesamt dabei. Allein in Steinburg waren es 24 Mentees und 21 Mentor*innen. Das Steinburger Projekt bestand aus drei Bausteinen: Dem Mentoring-Programm, sechs Begleitseminaren zur politischen Bildung und einer Berlin-Fahrt. Auch nach Abschluss des Projektes gibt es in Steinburg eine lokale Anlaufstelle der AWO in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle der Kreisverwaltung.
Und das Fazit der Teilnehmenden? Natürlich war die Berlin-Fahrt ein besonderes Highlight. Immer wieder aber wurde betont, wie wichtig der Einblick in das politische System, der kulturelle Austausch und die menschlichen Begegnungen gewesen seien. Das Demokratieverständnis, vor allem aber die Wertschätzung der Meinungsfreiheit spielten eine wesentliche Rolle. Dass es Herzenseindrücke waren, war den Mentees unschwer anzumerken. Aber auch die Mentor*innen haben Einiges aus dem Projekt mitgenommen. Der Perspektivwechsel sei spannend gewesen. Es würde ja immer viel über „die Politik“ geschimpft werden, aber durch das Projekt wurde der Wert der Demokratie wieder neu gemessen und erkannt, dass man stolz sein könne auf das, was wir als normal empfinden.
Bevor der Abend bei Imbiss, Getränken und angeregten Gesprächen ausklang, dankte der Landrat den Organisatoren für ihr Engagement, den Mentor*innen, die ihre Zeit zur Verfügung gestellt hatten und den Mentees, die den Mut gefasst hatten, zu sagen: Ich probiere das aus!
(18. Dezember 2019)