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Frauen in die Politik

27.12.21 - Männer dominieren die Politik – auch im Kreis Steinburg. Sowohl auf den Bürgermeistersesseln als auch in den Stadt- und Gemeindevertretungen sind Frauen deutlich unterrepräsentiert. Seit vielen Jahren versuchen Gleichstellungsbeauftragte und das kommunalpolitische Frauennetzwerk (Kopf) gegenzusteuern. Doch bisher mit mäßigem Erfolg. Jetzt wir ein neuer Anlauf unternommen – mit Hilfe des Bundesgleichstellungsministerium. Der Kreis Steinburg gehört zu den zehn Regionen und Kreisen in der Bundesrepublik, die für das „Aktionsprogramm Kommune – mehr Frauen in die Politik“ ausgewählt wurden.

In den Steinburger Kommunalvertretungen ist nur jedes vierte Mitglied eine Frau (22,65 Prozent). Noch schlechter sieht es bei den Bürgermeistern aus: Bei den Ehrenamtlern (insgesamt 17) liegt ihr Anteil nur bei 14,81 Prozent, und nach der Abwahl von Manja Biel gibt es ab Mai überhaupt keine hauptamtliche Bürgermeisterin mehr im Kreis. Nicht besser sieht es im Kreistag aus: von 54 Mitgliedern sind nur 14 Frauen (26 Prozent). Steinburg liegt damit im Bundestrend. In den kommunalen Vertretungen liegt der Frauenanteil bei etwa 27 Prozent, bei den Bürgermeisterinnen um die zehn Prozent.

Mindestens genauso wichtig wie weitere Frauen für die Politik zu gewinnen, ist es für Natalie Nobitz, die vorhandenen Politikerinnen zu halten und weiter zu motivieren. Denn die Rahmenbedingungen machten es Politikerinnen schwer, sich zu engagieren. Als Stichworte nennt die Gleichstellungsbeauftragte unter anderem Sitzungen am Abend, die oft schwer mit der Familie zu vereinbaren seien.

Ziel des Aktionsprogramms ist es, den Anteil der Frauen bis zur Kommunalwahl 2023 zu steigern. Wenigstens 30 Prozent Frauenanteil in Gemeinderäten und 20 Prozent Anteil bei den ehrenamtlichen Bürgermeistern erhofft sich Natalie Nobitz. Das Programm läuft über eineinhalb Jahre und startet im Februar. „Was genau auf uns zukommt und erwartet wird, werden wir beim Auftakt dann erfahren“, so die Gleichstellungsbeauftragte. Sie hofft auf Ideen, Erfahrungsaustausch und viel Input.

Das Aktionsprogramm bietet den Teilnehmern unter anderem Werkstattgespräche, Mentoring- und Qualifizierungsangebote, Vernetzungsangebote, Auftakttreffen der beteiligten Regionen und bundesweite Öffentlichkeitsarbeit. In der jeweiligen Region soll sich zudem eine Steuerungsgruppe bilden, um das Aktionsprogramm vor Ort zu koordinieren. Für die Umsetzung zusätzlicher Maßnahmen, zum Beispiel Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungen, erhalten die beteiligten Regionen einen finanziellen Zuschuss in Höhe von 5000 Euro.

„Das Programm ist genau auf Kreise wie Steinburg zugeschnitten“, sagt Natalie Nobitz. „Wenn wir Politik als etwas Positives darstellen können und zeigen, dass Politik auch etwas bewegen kann, profitiert der ganze Kreis davon.“ Sie möchte auch jüngere Frauen und auch Männer ansprechen und motivieren, denn: „Politik braucht unbedingt frischen Wind.“ Deshalb hofft sie zudem auf eine breite Unterstützung der Steinburger Parteien und Wählervereinigungen.

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