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Erkennen – Vernetzen – Handeln: Wir machen Hilfe spürbar

Dr. med. Esther Gorski, Fachärztin Kinder- und Jugendmedizin, Klinikum Itzehoe, und Alexa Stammer-Bartholomä

Fachtag Frühe Hilfen und Kinderschutz Kreis Steinburg

Das Thema „Frühe Hilfen und Kinderschutz im Kreis Steinburg“ stand im Mittelpunkt eines regionalen Fachtages im Klinikum Itzehoe Anfang November 2016. 
Veranstaltet wurde der Fachtag von Alexa Stammer-Bartholomä, Netzwerkkoordinatorin Frühe Hilfen, und Susanne Diener, Kinderschutzfachkraft des Steinburger Jugendamtes, in Kooperation mit dem Klinikum Itzehoe. Zahlreiche Akteure aus dem Gesundheitswesen, der Jugendhilfe und dem Sozialwesen nahmen teil.
Die Bedeutung der Vernetzung der einzelner Disziplinen als Basis für gelingende Prävention und Intervention im Kinderschutz war Schwerpunkt der Veranstaltung. Im Mittelpunkt der Perspektiven der unterschiedlichen Professionen, ob im Bereich Gesundheitssystem oder in der Kinder- und Jugendhilfe, liegt stets das „Wohl des Kindes“. Diesen Terminus gelte es, so Alexa Stammer-Bartholomä, im Kontext kindlicher Entwicklungsbedürfnisse, familialer und Umgebungs-Faktoren sowie der elterlichen Fähigkeiten im Erziehungsgeschehen zu unterstützen und zu gewährleisten.

Das Handlungsfeld Frühe Hilfen umfasst sämtliche präventive bedarfsgerechte Hilfs- und Unterstützungsangebote für Familien vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende des dritten Lebensjahres des Kindes. In Form alltagspraktischer Unterstützung wollen Frühe Hilfen insbesondere einen Beitrag zur Förderung der Beziehungs- und Erziehungskompetenz von (werdenden) Eltern leisten. Niedrigschwellige und bedarfsgerechte Hilfen, die frühzeitig ansetzen und die darin unterstützen, mögliche Risikofaktoren rechtzeitig wahrzunehmen, sind hierbei wesentlich.

Der Kinderschutz fokussiert – in Abgrenzung zu den Frühen Hilfen - Kinder und Jugendliche, deren Wohl gefährdet ist sowie Eltern, die nicht bereit oder in der Lage sind, ihre Kinder aus eigenen Kräften zu schützen. „Es gilt Belastungen zu erkennen und angemessene Hilfen vorzuhalten, um Kinder und Jugendliche zu schützen, speziell vor konkret identifizierbaren Gefahren“, erläutert Stammer-Bartholomä. Die Handlungsempfehlungen zur Umsetzung des Bundeskinderschutzgesetzes stellte Susanne Diener, Kinderschutz Kreis Steinburg, vor.

So vielfältig die Perspektiven und die Themen der Fachvorträge – vom Projekt „Kompass ins Leben“ über die Rolle der Rechtsmedizin bis zur Intervention und Vernetzung mit Beispielen aus der Beratungspraxis – sein mochten, betonten alle Referenten einmütig die Bedeutung der aktiven Netzwerkarbeit: Institutionen und Angebote bekommen ein Gesicht. „Um eine Verantwortungsgemeinschaft der unterschiedlichen Disziplinen und Professionen zum Wohle der Kinder zu gewährleisten, bedarf es einer gemeinsamen Sprache“, betont Stammer-Bartholomä. „Jeder einzelne Akteur, mit all seinen Ressourcen, Fertigkeiten und Kenntnissen ist in diesem Gesamtgefüge bedeutsam. Dadurch entsteht ein engmaschiges Netzwerk als Basis für die Gestaltung einer bedarfsgerechten Infrastruktur.“

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