Vielen Dank für Ihren Dienst!
17.12.2025: Liebe Helferinnen und Helfer, liebe Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner, liebe Kameradinnen und Kameraden, liebe Soldatinnen und Soldaten, liebe Kolleginnen und Kollegen!
Vielen Dank für Ihren Dienst!
In diesen herausfordernden Zeiten möchten wir Ihnen diesen Satz mehr denn je sagen: Ohne Ihren unermüdlichen Einsatz wäre unser Kreis nicht nur ärmer und weniger sicher, sondern auch in vielen Bereichen weniger leistungsfähig. Dafür gebührt Ihnen unser aufrichtiger Dank – und der Dank aller Steinburgerinnen und Steinburger!
Ein großes Jubiläum: „Happy Birthday, Löschzug-Gefahrgut“!
In diesem Jahr feiern wir das 50. Jubiläum des Löschzugs-Gefahrgut, den der Kreisfeuerwehrverband für den Kreis Steinburg aufgestellt hat. Diese Einheit wurde Mitte der 1970er-Jahre als ABC-Zug der Feuerwehr gegründet, der sich damals wie heute mit atomaren, biologischen und chemischen Gefahrenlagen beschäftigt. Als Kreis im Windschatten zweier Atomkraftwerke und des größten Chemieparks Norddeutschlands war der Löschzug von Anfang an gefordert.
Dank des hohen Fachwissens und des außergewöhnlichen Engagements der Feuerwehrfrauen und -männer ist es gelungen, diese anspruchsvollen Aufgaben stets professionell und zuverlässig zu meistern. Wir wünschen dem Löschzug-Gefahrgut weiterhin spannende Ausbildungen und Übungen – und natürlich möglichst wenige „scharfe“ Einsätze. In jedem Fall wünschen wir allen Mitgliedern des Löschzugs-Gefahrgut eine sichere Rückkehr zu ihren Familien und Freunden nach jedem Einsatz.
Ein starkes Netzwerk für die Gesellschaft
Neben dem Löschzug-Gefahrgut gibt es viele weitere Helferinnen und Helfer, die in unterschiedlichen Einheiten im Kreis Steinburg Dienst für die Gesellschaft leisten. In diesem Jahr ist unsere Helferfamilie noch vielfältiger geworden: Wir konnten noch mehr Organisationen in unser Gefahrenabwehrsystem einbinden. Neben der Feuerwehr, dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), der Johanniter Unfallhilfe JUH) und der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), dem Technischen Hilfswerk (THW) und demKreisverbindungskommando der Bundeswehr sind dies nun auch der Arbeiter-SamariterBund (ASB) und der Malteser Hilfsdienst (MHD). Ihnen allen gebührt unser besonderer Dank!
„Respekt für Retter“ – Eine Kampagne für mehr Anerkennung
Auf Initiative unseres Kreispräsidenten Peter Labendowicz werden wir im kommenden Jahr die Kampagne „Respekt für Retter“ durchführen. Vom 01. Oktober bis 01. Dezember 2026 werden wir die Bevölkerung sensibilisieren, unseren ehrenamtlichen und hauptamtlichen Einsatzkräften den Respekt und die Wertschätzung zu zeigen, die sie verdienen. Eine erste Besprechung hierzu hat bereits stattgefunden, und wir hoffen auf eine starke Teilnahme!
Moderne Ausrüstung für eine moderne Gefahrenabwehr
Auch in diesem Jahr haben wir weiter in moderne Ausrüstung investiert. Neue Großgeräte und Fahrzeuge wurden beschafft und den Einheiten übergeben. Zudem wird auf dem Gelände des Katastrophenabwehrzentrums in Nordoe intensiv gebaut: Neue Hallen und Unterstellmöglichkeiten bieten Platz für Material und Fahrzeuge der Feuerwehr. Der Bau der neuen Rettungswache in Nordoe hat bereits begonnen, um dort künftig sieben Rettungsfahrzeuge stationieren zu können. Im Juli 2026 soll auf dem Gelände der Bau einer neuen Unterkunft für den THW-Ortsverband Itzehoe starten.
Folgendes Gerät wurde dieses Jahr übergeben:
- Die DLRG erhielt einen Gerätewagen für die Wasserrettung.
- Die Fachgruppe Energieversorgung, ein Modul der neuen Landesbrandschutzbereitschaft, erhielt ebenfalls einen Gerätewagen.
- Der Löschzug-Gefahrgut wurde mit einem neuen CBRN-Erkunder ausgestattet.
- Die Feuerwehrtechnische Zentrale wurde mit neuen Atemschutzprüfständen ausgestattet.
- Die Gemeinden im Kreisgebiet wurden mit einem Grundausstattungspaket sowie Flyern für Notfall-Info-Punkte versorgt.
Sicherheitslage 2025: Die Herausforderung bleibt bestehen
Leider müssen wir auch 2025 weiterhin die ernste Sicherheitslage in Europa ansprechen. Der russische Angriffskrieg in der Ukraine geht mit voller Härte weiter. Insbesondere an der Nato-Ostflanke und im Ostseeraum verschärft sich die Situation. Russland wird in naher Zukunft in der Lage sein, das NATO-Gebiet anzugreifen, was möglicherweise auch für Deutschland den Bündnisfall auslösen könnte. Angesichts der aktuellen geopolitischen Entwicklungen müssen wir uns als Europa militärisch und politisch stärker aufstellen.
Der römische Militärschriftsteller Publius Flavius Vegetius Renatus formulierte schon im 4. Jahrhundert den Satz: „Si vis pacem, para bellum“ – „Wenn du Frieden willst, bereite dich auf den Krieg vor“. Dieser Spruch ist heute noch genauso aktuell wie damals. In Deutschland, aber auch in Schleswig-Holstein werden militärische und zivile Verteidigungsstrukturen massiv ausgebaut, was auch unsere Region betreffen wird.
Die Bundeswehr plant in Zukunft bei vollständiger Mobilisierung eine Stärke von 460.000 Soldatinnen und Soldaten zu erreichen. Zudem wird der Aufbau territorialer Kräfte vorangetrieben, und bereits stillgelegte militärische Einrichtungen sollen wieder in Betrieb genommen werden.
Neue Strukturen für eine sichere Zukunft
Auch seitens des Landes Schleswig-Holstein wird viel getan. Ziel ist, landesweit einheitliche modulare Strukturen mit guter Verlegbarkeit zu schaffen. Die bisherige Kreisfeuerwehrbereitschaft wird als Landesbrandschutzbereitschaft neu strukturiert. Auch der „weiße Bereich“ des Katastrophenschutzes wird umstrukturiert: Die Medical Taskforce als Zivilschutzeinheit ist im Aufbau, daneben werden auch die Bereiche Betreuung, Sanitätsdienst, Verletztentransport und Logistik neu aufgestellt. Für die Kameradinnen und Kameraden, die bereits in den bisherigen Strukturen tätig sind, wird dies eine große Veränderung bedeuten. Auch diese Herausforderung werden wir gemeinsam meistern!
Zudem wird ein neues landesweit einheitliches elektronisches Lageführungssystem eingeführt, und landesweit sollen „Amtsführungsstellen“ nach dem Modell der Steinburger „Regionalen Einsatzleitungen“ etabliert werden.
Der Kreis Steinburg stellt zwei neue Regieeinheiten auf: die „Regieeinheit Ärztlicher Dienst“ und die „Regieeinheit Fachberatung“, die zunächst Fachberater für CBRN-Gefahren aufnehmen wird.
Ein „Ehrlichkeitserlass“ des Landes wird die Mehrfacheinplanung von Einsatzkräften regeln. Die Mehrfachengagements bleiben zwar grundsätzlich möglich, aber es wird klar festgelegt, welcher Einsatzort bei Doppeltalarmierungen Priorität hat.
Zivile Verteidigung im Kreis Steinburg: Eine neue Herausforderung
Die Etablierung von Strukturen der „Zivilen Verteidigung“ im Kreis Steinburg ist eine der größten Veränderungen der kommenden Jahre. Bisher konzentrierten wir uns hauptsächlich auf Naturkatastrophen, Unfälle, Seuchenlagen oder chemische und nukleare Gefahrenlagen. Zukünftig müssen wir uns mit Bedrohungen wie Cyberangriffen, Sabotageaktionen oder kriegerischen Angriffen auf kritische Infrastrukturen auseinandersetzen.
Beim Kreis Steinburg wird eine Stabstelle „Zivile Verteidigung“ zur Koordinierung der Umsetzung der Vorgaben der „Konzeption zivile Verteidigung“ des Bundes aufstellt und die Führungsstrukturen für den Verteidigungs- und Bündnisfall entwickelt und in den Katastrophenabwehrplan des Kreises integriert. Mit den Städten und Ämtern des Kreises ist abgesprochen, eine interkommunale Arbeitsgruppe „Zivile Verteidigung“ ins Leben zu rufen, um die erforderlichen Maßnahmen zum Aufbau resilienter und robuster Strukturen der zivilen Verteidigung im Kreisgebiet koordiniert angehen zu können.
Blick in die Zukunft – Mit Zuversicht und Dankbarkeit und herzlichen Dank für Ihren unermüdlichen Einsatz!
Die epochale Aufgabe der Friedenssicherung in Europa – neben den Aufgaben des Schutzes bei großen Naturkatastrophen und Unfällen – werden wir nur gemeinsam meistern.
Trotz dieser großen Herausforderungen können wir dennoch zuversichtlich in die Zukunft blicken. Diese Zuversicht basiert auf Ihrem ganz persönlichen Engagement, liebe Helferinnen und Helfer, liebe Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmänner, liebe Kameradinnen und Kameraden, liebe Soldatinnen und Soldaten, liebe Kolleginnen und Kollegen. Sie leisten Ihren Dienst in den Hilfsorganisationen DRK, JUH, DLRG, ASB und MHD, im Rettungsdienst, bei der Feuerwehr, in den Sielverbänden als Deich- und Oberdeichgrafen, im Technischen Hilfswerk, bei der Polizei oder der Zollverwaltung, in den Streitkräften oder in den Katastrophenschutzstrukturen der Kreisverwaltung. Ihnen Allen gilt unser ganz persönlicher Dank, auch im Namen aller Steinburgerinnen und Steinburger. Durch Ihren Einsatz sind unser Kreis und unsere Heimat sicherer!
Wir wünschen Ihnen allen eine besinnliche Weihnachtszeit und ein friedliches Jahr 2026. Kommen Sie stets gesund von Ihren Einsätzen, Übungen und Ausbildungen zurück nach Hause zu Ihren Familien, Freundinnen und Freunden, Kolleginnen und Kollegen!
Ihre und Eure
Peter Labendowicz
Kreispräsident
Claudius Teske
Landrat
Hans Treinies
Ordnungsdezernent
