Zur Navigation springen Zum Inhalt springen

Kreishausneubau: Spatenstich zum Baubeginn!

Spatenstich! Architekt Peter Oschkinat, Stellv. Landrat Dr. Heinz Seppmann; Kreispräsident Peter Labendowicz, Bauamtsleiter Dr. Heribert Sutter, Bauausschussvorsitzender Tobias Rückerl (©Britta Glatki)

Sie präsentieren, wie es einmal aussehen soll: Kreispräsident Peter Labendowicz, Stellv. Landrat Dr. Heinz Seppmann, Bauausschussvorsitzender Tobias Rückerl, Bauamtsleiter Dr. Heribert Sutter, Architekt Peter Oschkinat (©Britta Glatki)

29.04.22: „Dat ward ok Tied!“, kommentiert Dr. Heinz Seppmann, erster stellvertretender Landrat des Kreises Steinburg den bevorstehenden Baubeginn zum Neubau der Kreisverwaltung in Itzehoe. Man plane schließlich schon ein ganze Weile. „Wir freuen uns sehr, dass es nun losgeht", so Seppmann. 

Es ist ein Meilenstein des Projekts Kreishausneubau und zum symbolischen Spatenstich am 29. April hat der Kreis Gäste eingeladen: 

Itzehoes neuer Bürgermeister Ralf Hoppe und Bürgervorsteher Dr. Markus Müller kommen, um mit Vertretern aus Verwaltung und Fraktionen des Kreistags anzustoßen – natürlich entsprechend geltender Pandemie-Etikette mit Abstand und Masken unter freiem Himmel.

Ziel des Großprojekts ist die Errichtung eines neuen Verwaltungsstandorts an der Viktoriastraße bis 2027. Der Entwurf dazu verbindet das bestehende historische Kreishaus und den Erweiterungsbau aus den 1990er Jahren mit Neubauten, um eine zeitgemäße Arbeitsumgebung für geplant rund 500 MitarbeiterInnen, einen neuen Saal für den Kreistag und Sitzungsbereiche für Verwaltung und Aus-schüsse, sowie eine zentrale Adresse mit Serviceangeboten für die Steinburgerinnen und Steinburger zu schaffen.

Mit dem Spatenstich startet der erste von zwei Bauabschnitten. Fertigstellung insgesamt soll – soweit die Entwicklungen im Bausektor es zulassen - 2027 sein. Begonnen werden die Arbeiten mit Tiefbohrungen für die Geothermie, mit deren Hilfe ein regenerativer Anteil der Beheizung und Kühlung des neuen Verwaltungsbaus erreicht werden soll. Mit den ersten Maßnahmen wurde bereits im Herbst letzten Jahres begonnen: die neuen Zuleitungen für Gas, Wasser, Strom und Daten sind schon verlegt worden.

Auf den Neubau warten Verwaltung und Publikum schon lange. Erste Ideen für Neubauten gab es bereits in den 1980er Jahren. Schon damals hatte man erkannt, dass Provisorien und zweckentfremdete Altbauten nicht mehr zu den Anforderungen zeitgemäßer Verwaltungsarbeit passten. Mit anfänglichem Schwung wurden Neubauten in der Karlstraße (1988) und im Hof des Landratsamts (1993) errichtet. Weitere gut 20 Jahre dauerte es, bis der Faden wieder aufgenommen wurde und der Kreistag die Weichen für den Kreishausneubau stellte. 

Ein Architektenwettbewerb 2012 lieferte den Entwurf für eine Neubebauung anstelle des ehemaligen Bahnhofshotels, scheiterte 2014 aber am Votum eines Bürgerentscheids: Die historischen Fassaden sollten nicht für einen Neubau geopfert werden.

Beim neuen Planungsanlauf wurde ganzheitlicher gedacht und bei der generellen Standortfrage angesetzt: Stadt oder Grüne Wiese? Die Entscheidung, mit dem Neu-bau im angestammten Quartier in der Innenstadt zu bleiben, fiel 2015. Ein auf diesen Bereich bezogener städtebaulicher Wettbewerb inklusive Bürgerbeteiligung mündete in ein Konzept mit einer baulichen Grundfigur - der Leitidee, die zur aktuellen Planung geführt hat. 

Der jetzt zur Ausführung kommende Entwurf bildet die Figur einer liegenden Acht in Ost-West-Ausrichtung. Die beiden dreigeschossigen Gebäudeschleifen beziehen die Bestandsgebäude Hofanbau Landratsamt von 1896 ein, ordnen sich diesem Kulturdenkmal jedoch maßstäblich unter. Die ebenfalls denkmalgeschützten Fassaden des ehemaligen Bahnhofshotels und des Bollhardt´schen Gebäudes an der Viktoriastraße werden saniert und integriert. 

„Das Ganze ist kein Kinderspiel", betont Seppmann und bezieht sich dabei auf die technischen Herausforderungen des Fassadenerhalts bei rückwärtigem Abbruch und Neubau. Schlechter Baugrund erfordert Pfahlgründungen für alle Neubauteile, nachträglich auch für einige Bestandsbauten. Ein sehr hoher Grundwasserstand und Bodenverunreinigungen sowie die ehrgeizigen Ziele bei der Energieeffizienz fordern die Ingenieurteams und die Bauherrschaft heraus. 

Letzte größere Hürde war die Beantragung von Fördermitteln beim Bund. Und das mit Erfolg: Es gibt Zusagen in Höhe von knapp 5 Millionen Euro. Geld, das der Kreis gut gebrauchen kann angesichts der zu erwartenden Projektkosten von rund 80 Millionen Euro.

Nach oben