Ganzheitliches Ausbildungskonzept im Kreis Steinburg zur Sicherung der hausärztlichen Versorgung
Unterzeichnung Ausbildungskonzept - Gruppenbild v. oben links: Frau Werner (Krankenhausdirektorin), Herr Schmied (Facharzt der Neurologie), Frau Dr. Kinder (Fachärztin für Allgemeinmedizin), Frau Roß (Fachärztin für Allgemeinmedizin), Dr. Treinies (Dezernent), Dr. Pabst (Chefarzt ZNA Itzehoe) // sitzend v. links: Dr. Hillebrand (Ärztlicher Direktor), Herr Teske (Landrat), Dr. Kloetzing (Facharzt für Allgemeinmedizin) © Sarah Uhl
24.09.2025: Versorgungskooperation für die Region
Itzehoe, 23. September 2025 – Der Kreis Steinburg hat in Zusammenarbeit mit den niedergelassenen ÄrztInnen im Kreis und dem Klinikum Itzehoe ein innovatives Projekt zur Stärkung der hausärztlichen Versorgung ins Leben gerufen. Ziel des Vorhabens ist es, junge MedizinerInnen für die Allgemeinmedizin in der Region auszubilden und sie nachhaltig für die Versorgung von PatientInnen im Kreisgebiet zu begeistern. Zur Unterzeichnung der Vereinbarung kommen heute die VertreterInnen des Kreises, der niedergelassenen ÄrztInnen und des Klinikum Itzehoes zusammen.
Die hausärztliche Versorgung im Kreis Steinburg, insbesondere im Osten, steht vor zunehmenden Herausforderungen. Ein Mangel an NachwuchsärztInnen, veränderte Arbeits- und Lebensmodelle sowie bürokratische Hürden verschärfen die Situation. In Kooperation ergreifen die niedergelassenen ÄrztInnen, der Kreis und das Klinikum Itzehoe nun proaktiv die Initiative, um NachwuchsärztInnen für die Region auszubilden.
Ein neuer, gemeinschaftlicher Ansatz
Das neue Konzept setzt auf ein ganzheitliches Weiterbildungsangebot. Statt auf Einzelmaßnahmen zu setzen, soll ein umfassendes System geschaffen werden, das junge ÄrztInnen von der Ausbildung bis zur Praxisübernahme begleitet. Dieser innovative Ansatz fand breite Zustimmung bei den politischen VertreterInnen des Kreises.
Die Eckpunkte des Projekts
Das Projekt basiert auf einer engen Zusammenarbeit mehrerer Akteure, darunter die niedergelassene Ärzteschaft, das Gesundheitsamt des Kreises, lokale Praxen und das Klinikum. Eine gemeinsame Vereinbarung regelt die Details der Umsetzung:
- Koordination: Die einzelnen Bestandteile der fünfjährigen Weiterbildung werden zentral koordiniert. Die jungen MedizinerInnen erhalten eine feste Anlaufstelle und einen Mentor. Diese erstellen gemeinsam mit den beteiligten Ausbildern aus Praxis und Klinik den jeweils individuellen Weiterbildungsplan.
- Ganzheitliche Weiterbildung: Zu Beginn der Weiterbildung werden ein individuelles Konzept mit Ausbildungsstationen im Kreis Steinburg (hausärztliche Praxen, Klinikum Itzehoe, Facharztpraxen, ggf. auch Gesundheitsamt Itzehoe) erstellt und Möglichkeiten der Hospitation geschaffen. Das Gesundheitsamt unterstützt die Praxen bei den bürokratischen Anerkennungsverfahren. Mit einem gezielten „Übergangsmanagement“ im letzten Drittel der Weiterbildungsphase wird das Ziel verfolgt, den oder die ÄiW für eine Übernahme einer hausärztlichen Praxis im Kreis Steinburg, der Anstellung als Allgemeinmediziner/Allgemeinmedizinerin in einer hiesigen hausärztlichen Praxis oder der Niederlassung im Kreisgebiet vorzubereiten.
- Langfristige Bindung: Nach Abschluss der Ausbildung helfen alle Projektpartner den neuen Allgemeinmedizinern dabei, sich dauerhaft in einer hiesigen Praxis niederzulassen oder eine bestehende Praxis zu übernehmen.
Blick in die Zukunft
Mit dem Start des Pilotprojekts soll jedes Jahr mindestens ein neuer Weiterbildungsassistent eingestellt werden. Die Beteiligten erhoffen sich eine mittel- bis langfristige Verbesserung der hausärztlichen Versorgung im Kreis. Das Projekt soll als Modell dienen, das zeigt, wie kommunale und ärztliche Akteure gemeinsam eine nachhaltige Lösung für den Ärztemangel schaffen können.