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Publikation zum Kulturlandschaftswandel in den Steinburger Elbmarschen erschienen

Präsentieren die Publikation: Torsten Wendt, Markus Schaffert, Thorsten Becker, Frank Andraschko, Christian Boldt, Herbert Frauen, Peter Huusmann, Ulf Ickerodt, Beate von Malottky, Jana Frank (Foto: Britta Glatki

Druckfrisch liegt sie auf dem Tisch: Die Publikation „Der Kulturlandschaftswandel in den Steinburger Elbmarschen“, herausgegeben vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein in Kooperation mit dem Kreis Steinburg.

„Kulturlandschaftswandelkarte“ ist hier ein wichtiges Stichwort. Aber was verbirgt sich dahinter?
„Als Kulturlandschaft bezeichnet man meist die dauerhaft vom Menschen geprägte Landschaft. Die Steinburger Elbmarschen sind eine historisch gewachsene Kulturlandschaft, die von Anfang an durch die Landwirtschaft geprägt wurde. Der agrarwirtschaftliche Strukturwandel hinterlässt hier kaum zu übersehende Spuren,“ erläutert Landrat Torsten Wendt. Durch die über Jahrhunderte gewachsene Hauslandschaft und die zugehörigen traditionell kleinteiligen Marschhufenstrukturen werden der einstige Wohlstand der Region und die Identität stiftenden Landnutzungsformen widergespiegelt. An vielen Orten werden sie zugunsten funktionalerer Gebäude und größerer Flächeneinheiten aufgegeben. Einen starken Einfluss auf die historischen Kulturlandschaften der Steinburger Elbmarschen haben natürlich auch die Ausnutzung des Landschaftsraumes durch Anlagen zur Erzeugung, zum Transport oder zur Transformation von Energie sowie der Ausbau der Infrastruktur. „Uns werden solche Veränderungen besonders dann bewusst, wenn prägende Strukturen, an die wir uns aus unserer Kindheit erinnern, still und heimlich verschwunden oder kaum noch wie-derzuerkennen sind,“ so der Landrat.
Dr. Ulf Ickerodt vom Archäologischen Landesamt Schleswig-Holstein ergänzt: „Der Erhalt der Strukturen ist uns wichtig. Sie stehen für die eigene Herkunft und prägen unser Geschichtsbewusstsein. Sie sind Teil unserer Traditionen und stehen für die Verbundenheit mit der Region!“
Was können wir tun? Wenn man landschaftliche Besonderheiten erhalten will, muss man sie erst einmal kennen und, darauf aufbauend, gezielt vermitteln. In der Region der Steinburger Elbmarschen ist dieses Wissen in Form einer sogenannten Kulturlandschaftswandelkarte aufbereitet worden. Die Kulturlandschaftswandelkarte wurde im Rahmen des Verbundprojek-tes Regiobranding (www.regiobranding.de) zusammen mit Wissenschaftlern, Planern und engagierten Bürgern erarbeitet. Ziel des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projektes ist es, Ansätze zu entwickeln, wie die regionalen Kulturland-schaftsqualitäten eingesetzt werden können, um die Attraktivität von Stadt-Land-Regionen und ländlichen Regionen zu steigern. Die Steinburger Elbmarschen sind eine von drei in der Metropolregion Hamburg ausgewählten Untersuchungsgebieten. Modellhaft wird versucht, das Bewusstsein für die lokalen und regionalen Besonderheiten und Alleinstellungsmerkmale sowie die Eigeninitiative bei deren Inwertsetzung vor Ort zu stärken. Bürger und Akteure vor Ort sind deshalb intensiv in das Projekt eingebunden.
Um Bewusstsein zu stärken, muss Wissen vermittelt werden – und hier kommt die Kultur-landschaftswandelkarte ins Spiel. „Sie dient der Analyse und Identifikation historischer und moderner Raumstrukturen. Mit ihrer Hilfe können Denkmalpflege und Raumplanung persis-tente und dynamische Raumstrukturen identifizieren und deren nachhaltige Entwicklung besser planen,“ beschreibt Ickerodt. Daneben kann die Kulturlandschaftswandelkarte auch genutzt werden, um Regionalgeschichte zu verdeutlichen. Anhand von historischen und mo-dernen Karten werden die unterschiedlichen Landschaftsnutzungen einer Region flächenhaft ermittelt und miteinander verglichen. Für die Steinburger Elbmarschen sind die Zeitscheiben 1796, 1878, 1925 und 2015 ausgewählt worden.

Sie sind neugierig geworden und möchte sich gern näher mit dem Thema befassen? 
Die Publikation „Der Kulturlandschaftswandel in den Steinburger Elbmarschen“ (Herausge-ber: Archäologisches Landesamt Schleswig-Holstein; 4. Sonderheft der Archäologischen Nachrichten aus Schleswig-Holstein; Schleswig 2018) ist kostenfrei zuzüglich der Versand-kosten über das Archäologische Landesamt Schleswig-Holstein ab dem 23. Februar 2018 erhältlich - solange der Vorrat reicht.

Weitere Infos zur Bestellung finden Sie auf www.alsh.de unter Informationen / Publikationen.

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