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Kreis-Förderstiftung unterstützt Verein Wendepunkt

Das Team der Trauma-Ambulanz (Foto entstand „vor Corona")

22.02.22: Bereits das dritte Jahr in Folge unterstützt die Förderstiftung des Kreises Steinburg den Verein Wendepunkt e.V. in Elmshorn. In diesem Jahr erhält der Verein einen Zuschuss in Höhe von 54.086,00 Euro.

„Die Förderstiftung des Kreises Steinburg leistet jährlich Zuschüsse an gemeinnützige Vereine und Verbände in den Bereichen Jugend, Familie, Bildung, Erziehung und Kultur zu Gunsten der EinwohnerInnen des Kreises Steinburg", erklärt Michaela Feldhusen, Mitarbeiterin der Förderstiftung. „Insgesamt beläuft sich das Fördervolumen im Jahr 2022 auf rund 1.550.200 Euro."  

Und so teilt sich dieser Betrag auf:

ein Zuschussbetrag von rund 460.000 Euro steht für sogenannte Einzelanträge bereit und  

ein Gesamtbetrag von rund 1.090.000 Euro wird für jährlich wiederkehrende Zuschüsse im Bereich des Bücherei- und Volkshochschulwesens, der Kinder- und Jugendarbeit, der Schulsozialarbeit, der Offenen Ganztagsschule und Ähnliches verwendet. 

Wendepunkt e.V. betreibt in Elmshorn eine Interdisziplinäre Trauma-Ambulanz in Kooperation mit den Regio Kliniken. Der Verein engagiert sich für Respekt und Gewaltfreiheit in Erziehung, Partnerschaft und Sexualität. Als gewaltpräventive Einrichtung bietet er eine Vielzahl an Maßnahmen und Angeboten, um körperliche, psychische und sexuelle Grenzverletzungen früh zu erkennen, kompetent einzugreifen und für die Zukunft verhindern zu helfen. Die Angebote richten sich an Kinder und Jugendliche, Eltern und Familien sowie Fachkräfte.

„Wir freuen uns sehr, dass die Förderstiftung des Kreises Steinburg entschieden hat, die traumaspezifische Arbeit des Wendepunkt e.V. auch in diesem Jahr zu unterstützen", betont Sascha Niemann, Leiter des Fachbereichs Traumazentrum und Beratung im Wendepunkt e.V. „Kinder, Jugendliche und Erwachsene sowie Fachkräfte aus dem Kreis Steinburg können dadurch das Angebot der Interdisziplinären Trauma-Ambulanz Westholstein nutzen."

Im vergangenen Jahr haben sich 59 Betroffene und ihre Familiensysteme aus dem Kreis Steinburg in der Trauma-Ambulanz Hilfe gesucht. „Dazu kamen 21 Fachberatungen, in denen sich pädagogische Fachkräfte bezüglich betroffener Kinder und Jugendliche bei uns gemeldet haben", beschreibt Niemann. „Das ist im Vergleich zum Vorjahr mit 60 Hilfeanfragen plus 10 Fachberatungen ein deutlicher Anstieg."

Kinder, Jugendliche und Familien nach schweren Unfällen und tragischen Todesfällen im engsten Familienkreis suchen Hilfe bei Wendepunkt. Der Verein unterstützt bei der Verarbei-tung von traumatisierenden Erfahrungen, die akute Belastungsstörungen auslösen können – zum Beispiel nach tragischen Ereignissen oder Gewalterfahrungen (mit Ausnahme von se-xualisierter Gewalt - hierfür ist die Beratungsstelle der profamilia in Itzehoe zuständig). Manchmal sind ganze Familiensysteme belastet. Im vergangenen Jahr hat die Intensivität und Komplexität der Fälle spürbar zugenommen. Zu beobachten ist auch, dass die Folgen der Pandemie für Kinder und Jugendliche durch die erlebten Ängste, Belastungen und Einschränkungen längst noch nicht abzusehen sind.

Hinzu kamen sechs Opfer von Straftaten. Diese Fälle werden über das Opferentschädigungsgesetz finanziert. Außerdem haben sich sechs hochbelastete Männer aus dem Kreis Steinburg an die Männerberatung des Wendepunktes gewandt, die Teil eines landesweiten Angebots ist.

Für die Beratungen stehen bei Bedarf verschiedene Räume im Kreisgebiet zur Verfügung. In Kellinghusen gibt es jeden Donnerstag und Freitag die Möglichkeit, nach vorheriger Absprache das therapeutische Beratungsangebot zu nutzen. Abweichend von diesen festen Tagen gibt es die Möglichkeit, Termine individuell zu vereinbaren. Beratungen sind auch per Telefon, Video-Konferenz oder online möglich.

Kontakt: 

www.wendepunkt-ev.de 

info@wendepunkt-ev.de 

Tel: 04121-47573-0

Um Fachkräfte bei ihrer Arbeit mit hochbelasteten Kindern und Jugendlichen zu unterstützen, bietet der Wendepunkt auch Fachberatungen und Schulungen an. Die kostenlosen Traumafortbildungen für alle Fachkräfte aus Schule und Jugendhilfe waren auch 2021 sehr nachgefragt. Durch die Fortbildungen wird die Etablierung traumaspezifischer Expertise im Kreis unterstützt. Sechs Fortbildungen wurden im Jahr 2021 durchgeführt und damit ca. 80 TeilnehmerInnen erreicht.

In diesem Jahr startet eine neue traumapädagogische Fortbildungsreihe, für die sich MitarbeiterInnen aus der Kinder- und Jugendhilfe sowie Beratungslehrkräfte der schulischen Er-ziehungshilfen und alle anderen interessierten Lehrkräfte aus den Schulen im Kreis Steinburg ab sofort anmelden können.  

Anmeldung und weitere Informationen unter:   

www.wendepunkt-fortbildung.de/Inhouse oder bei Herrn Blauert: blauert@wendepunkt-ev.de

Um die Vernetzung mit anderen Trägern und den Austausch von Fachkräften und Hilfesys-temen zu fördern, werden regelmäßige regionale Kooperationskonferenzen mit VertreterInnen der Jugendhilfe, aus dem klinischen Bereich, den Jugendämtern, der Trauma-Ambulanz und anderer Beratungsstellen durchgeführt – kreisübergreifend in Steinburg und Pinneberg.

„Es ist elementar, dass Betroffene nach traumatisierenden Ereignissen niedrigschwellige, fachlich umfassende Versorgung und adäquate sowie vor allem schnelle Hilfe erhalten. Denn gerade bei jungen Menschen ist es entscheidend, frühzeitig zu intervenieren, damit sich keine Folgeschäden entwickeln,“ erläutert Niemann. „Wir sind sehr froh, durch die Unterstützung der Förderstiftung des Kreises Steinburg unsere Arbeit im Kreis Steinburg fortsetzen zu können."

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